Van

Schritte während des Vanausbaus

Hier erfahrt Ihr mehr darüber, wie wir unseren Sprinter innerhalb von einigen Monaten zu einem vollausgestattetem Campervan mit einer Matratze auf einem Lattenrost, Bad mit Trenn-Toilette und einer Dusche, Küchenzeile mit Gas-Herd, Kühlschrank und einem großem Waschbecken, sowie einer Sitzecke mit Tisch ausgebaut haben.

Somit kann man den Van als „Rolling Home“ oder als „Tiny House/Heim auf Rädern“ bezeichnen. Denn der Van hat alles was man für ein minimalistisches Leben „on the Road“ braucht.

Wir haben den Sprinter überwiegend draussen ausgebaut. Bevor die Reise losging, mussten wir zuerst unsere Habseligkeiten aus unserer letzten Wohnung aussortieren, verkaufen, verschenken oder einlagern. Denn in den Van passt nur das Nötigste. Unser Reiseziel war Südeuropa. Wir entschieden uns gegen die Route durch Italien bis nach Griechenland und stattdessen für die Route nach Spanien und Portugal.

Wir haben den Van bei unseren Eltern vor der Haustür und glücklicherweise mit einer kleinen Werkstatt und einer helfenden Hand ausgebaut. Dies war unsere erste derartige handwerkliche Erfahrung. Beim nächsten Ausbau würden wir wahrscheinlich eine Halle bevorzugen, da diese noch mehr Schutz und Unabhängigkeit von den jeweiligen Wetterbedingungen bietet.

1. Schritt: Auswahl des Basisfahrzeugs

Wir haben uns für einen Sprinter entschieden, da diese sehr langlebig und robust sind. Da wir beide recht gross sind, wollten wir das Bett mit einer zwei Meter langen Matratze längs verbauen. Deswegen haben wir uns für einen Sprinter der Länge H3 entschieden. Bei einem nächsten Ausbau würden wir jedoch ein kürzeres Fahrzeug mit einem Querbett bevorzugen aufgrund der besseren Parkmöglichkeiten.

2. Schritt: Rostentfernung

Bei der Auswahl des Fahrzeugs haben wir insbesondere darauf geachtet, dass möglichst wenig Rost vorhanden ist. Leider sind Sprinter anfällig für Rost. Somit mussten wir trotzdem einige Roststellen entfernen und behandeln.

3. Schritt: Dachluken und Fenster einbauen

Als nächstes haben wir zwei Dachluken und zwei Seitenfenster eingebaut. Dafür mussten wir das Metall passend zusagen und die Fenster einsetzen.

4. Schritt: Dämmung und Heizung

Da wir mit dem Camper Van auch im Winter unterwegs sein wollten, haben wir den Sprinter von innen gedämmt. Wir haben uns für das natürliches Material Kork entschieden, um ein gutes Raumklima zu schaffen. Weil der Van im Sommer sehr hohen Temperaturen ausgesetzt ist, können so keine schädlichen Dämpfe entstehen. Zuerst haben wir 3mm dicken Rollkork innen an alle Metallflächen geklebt. Danach haben wir 4-6 cm dicke Thermo Hanf Platten zugeschnitten und mit Schnüren in den Wand- und Deckenvertiefungen befestigt. Zum Schluss haben wir Stopf-Hanf in die restlichen Flächen eingearbeitet. Den Fussboden haben wir ebenfalls mit Korkplatten zum losen Verlegen gedämmt.

5. Schritt: Fussboden

Danach stand der Fussboden an. Wir haben uns für Kork-Parkett zum Stecken entschieden. Dieses haben wir passend zugesagt und zusammengesteckt. Eine Alternative wäre Linoleum gewesen.

6. Schritt: Wand- und Deckenverkleidung

Die Wände des Vans haben wir mit weiss lackierten Sperrholzplatten verkleidet, um den Innenraum des Vans grösser wirken zu lassen. Im Kontrast dazu entschieden wir uns für eine Holz-Decke mit braun lasierten Nut und Feder Balken. Dafür haben wir das Holz zuerst mit einem feuchten Tuch gesäubert und trocknen lassen. Dadurch stellen sich kleine Holzfasern auf, die dann weggeschliffen werden können. Dafür nutzten wir meisten eine Schleifmaschine. Für den Grobschliff verwendeten wir ein Schleifmaterial mit einer Körnung von um die 180. Für den Feinschliff nahmen wir ein feineres Material mit einer Körnung von 180 bis 240. Zum Schluss muss der Holzstaub mit einem Besen oder Tuch entfernt werden.

7. Schritt: Bett und Hängeschränke

Für das Bett haben wir ein individuelles Bettgestell gebaut und in dem Van befestigt. Darauf haben wir ein normales Bettgestell festgeschraubt. Die Hängeschränke haben wir einzeln zusammengebaut, geschliffen, gestrichen und danach im Van befestigt.

8. Schritt: Bad mit Toilette und Dusche

Das Bad haben wir mit Duschwänden und einer Tür von dem restlichen Raum abgetrennt. Die Innenseite bestrichen wir zuerst mit Bootslack und beklebten diese danach mit einer wasserfesten selbstklebenden Folie. Die Fugen haben wir abgedichtet, sodass das Wasser nur in den Abfluss laufen kann. Diesen haben wir mit einem Holz- und Metall-Rundbohrer in den Boden gebohrt. Der Abfluss ist mit entsprechenden Rohren mit dem Abwassertank unter dem Van verbunden.

9. Schritt: Wasserinstallation

Unsere Wasserinstallation besteht aus einem 120 Liter Frischwassertank, den wir von der Heckklappe aus befüllen können. Aus diesem Wassertank kann getrunken, abgewaschen und geduscht werden. Der Wassertank ist mit einem Warmwasserboiler verbunden, sodass auch heisses Wasser genutzt werden kann. Zum Trinken wird das Wasser zuerst gefiltert.

10. Schritt: Küchenzeile mit Gasherd und Waschbecken

Wir haben eine Küchenzeile mit einem zweiteiligen Gasherd, einer Arbeitsfläche und einem Waschbecken verbaut. Die Küchenzeile beinhaltet mehrere Schubladen für Besteck, Töpfe, Pfannen, Geschirr und Mülleimer.

Die Arbeitsplatte haben wir zurecht gesägt, geschliffen und danach mit Arbeitsplattenöl geölt. Das Öl haben wir entweder mit einem Pinsel oder einem Baumwolltuch großzügig aufgetragen. Nach einer halben Stunde wird das überschüssige Öl mit einem fusselfreien Tuch abgetragen. Danach muss es 24 Stunden trocknen. Je nach Ergebnis kann die Arbeitsplatte erneut mit einem sehr feinen Schleifpapier (240er oder 320er-Körnung) bearbeitet werden, um eventuell abstehende Holzfasern zu entfernen. Anschliessend wird diese erneut eingeölt, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist.

Die Holzporen saugen sich dabei mit Öl voll. Das Holz kann aber weiterhin „atmen“, das heisst etwas Feuchtigkeit kann aufgenommen oder abgegeben werden. Das Ölen muss regelmässig je nach Beanspruchung der Arbeitsplatte wiederholt werden.

Die Gasinstallation wurde für die Wohnmobilzulassung professionell abgenommen. Die Gasflasche haben wir in einem extra Gaskasten unter dem Waschbecken verbaut.

11. Schritt: Elektronik, Lichtinstallation und Solarplatten

Für Strom im Van nutzen wir vier Solarplatten auf dem Dach des Camper Vans. Dieser Strom wird in zwei Lithium Batterien unter dem Bett gespeichert. Diese beliefern die Deckenleuchten und Steckdosen mit Strom.